Charakterisierung von Maik Klingenberg

 

Maik Klingenberg ist eine der Hauptfiguren des Jugendromans „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf. Er ist 14 Jahre alt und besucht die 8. Klasse eines Gymnasiums in Berlin. Er kommt aus einer wohlsituierten Familie, der es nach außen hin an nichts fehlt. Dennoch wird Maik von seinen Eltern ziemlich vernachlässigt. Seine Mutter ist Alkoholikerin und sein Vater beschäftigt sich lieber mit seiner jungen Sekretärin. Er hat sich ziemlich verspekuliert und muss ständig seine Gläubiger vertrösten. Außerdem kann er sehr jähzornig sein und schreckt auch vor brutaler Prügel nicht zurück. Insgesamt fehlt es Maik zuhause an Wärme und Geborgenheit. Er bezeichnet seine Familie selbst als „eine Art asozialer Scheiße“ (Kap. 46, S. 227).

Seit sein bester Kumpel verzogen ist, ist Maik in der Schule ein Außenseiter, der keine Freunde mehr hat (vgl. Kap. 5).

Maik ist unsterblich in seine Klassenkollegin Tatjana verliebt. Tatjana steht – ganz im Gegensatz zu Maik – immer im Mittelpunkt und wird von allen gemocht. Weil Maik als so langweilig wahrgenommen wird, wird er auch nicht zu Tatjanas Party eingeladen. Selbst Maik glaubt von sich selbst, total langweilig zu sein (Kap. 5, S. 21).

Gleichzeitig möchte er aber gerne für andere interessant sein und auffallen. Das geht so weit, dass er lieber mit dem Spitznamen „Psycho“ bedacht wird als mit gar keinem (vgl. Kap 5, S. 21; Kap. 7, S.35). Wie aber sein Aufsatz im Deutschunterricht, dem er den Spitznamen „Psycho“ zu verdanken hat (Kap. 6), zeigt, ist Maik nicht so langweilig, wie er denkt, sondern phantasievoll und lustig.

 

Seine Reise mit Tschick begründet Maik damit, dass er wenigstens einmal im Leben nicht langweilig sein wollte (Kap. 41, S. 213).

Seine Selbstwahrnehmung verändert sich tatsächlich im Verlauf des Abenteuers. Das hängt vor allem mit Tschick und Isa zusammen.

Tschick hilft ihm, seine Selbstzweifel zu überwinden (Kap. 17, Kap. 41), durch Isa wiederum bekommt er Bestätigung durch das andere Geschlecht (Kap. 33).

Die durchgestanden Abenteuer geben ihm ein nie gekanntes Selbstbewusstsein. Das zeigt sich z. B. in seinem Verhalten, als die Polizisten ihn aus dem Klassenzimmer holen (Kap. 47f.).

Überhaupt gewinnt Maik durch die Reise ein positives Selbstbild und erfährt den Wandel von Außenseiter zum „Bad Boy“ der Klasse.

Maik Charakter.odt
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